Mit der Stadt Schwetzingen verbindet man zunächst den historischen Schlosspark. Die Aufwertung der ehemaligen Barockachse stärkt die Identität der barocken Gesamtanlage und entschärft das „ästhetische Gefälle“ zwischen Stadt und Park. Die Idee, in der Carl-Theodor-Straße ein Lindenspalier zu pflanzen, ist als ein gärtnerisches Gestaltungsmotiv aus dem barocken Schlosspark zu verstehen. Mit dieser Geste entsteht eine Verknüpfung zwischen Park, Schloss und Stadt. In „nobler Einfachheit“ prägt der neugestaltete Schlossplatz das Herz der Stadt Schwetzingen und bildet zugleich den Auftakt zum großzügigen Park hinter dem Schloss. Die Fahrbahnbreite wurde auf das Mindestmaß reduziert und auf eine Ampel an der Kreuzung vor dem Schloss verzichtet. Die Bodenbeläge orientieren sich am barocken Vorbild des Parks, jedoch ohne historisierend zu wirken. Ockerfarbene Granitplatten führen den Fußgänger entlang der Carl-Theodor-Straße zum Schlossplatz. Die Gehbereiche sind mit einem Pflasterbelag aus dem gleichen Granit belegt. Der Asphalt der Straßendecke auf dem Schlossplatz nimmt die Farbe des gelben Granits der Pflasterflächen auf. Die Reduktion auf nur wenige Elemente verleiht dem Stadtraum eine Großzügigkeit; zudem kommen die vielgestaltigen Fassaden zur Geltung. Unterstützt wird die Gestaltidee durch ein Beleuchtungskonzept, das die Lindenspaliere und die Ränder auf dem Schlossplatz inszeniert.
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AUSZEICHNUNG / Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016
Preisträger in der Kategorie "Öffentliche Räume und Freiräume"
Architekturpreis "Auszeichnung Beispielhaftes Bauen Rhein-Neckar-Kreis 2009-2019"
Auftraggeber ⁄ Stadt Schwetzingen
Lichtplanung ⁄ Uwe Knappschneider, Wuppertal
Wettbewerb ⁄ 2000, 1. Preis
Realisierung 1. BA. Carl-Theodor-Straße ⁄ 2002–2004
Realisierung 2. BA. Schlossplatz ⁄ 2009–2010
Fläche ⁄ 19.500 m²