Mit der Integration der Regio-Tram-Trasse in der Kasseler Innenstadt wurde der Verkehrsknotenpunkt Scheidemannplatz in seiner Flächenaufteilung zugunsten der Fußgängerbereiche neu organisiert. Grundthema der Neugestaltung ist die städtebauliche Situation aus den 1950er-Jahren, die den Platz bis heute prägt. Der schachbrettartige Plattenbelag nimmt ein typisches Gestaltungselement jener Zeit auf, interpretiert es jedoch durch neue Verlegeraster und Materialoberflächen neu. Der Scheidemannplatz erhielt einen Belag aus Betonplatten im Format 30x30x12 Zentimeter mit geschliffener Oberfläche in den Farben schwarz und weiß. Es sollten nicht die 50er-Jahre rekonstruiert werden, sondern zeitgemäß neu interpretiert – und dies durchaus mit einem Augenzwinkern. Der städtische Knotenpunkt wird zum Tableau, auf dem die Gebäude stehen. Der steinerne Teppich verknüpft die Teilflächen und macht den Scheidemannplatz als „einen“ städtischen Raum wahrnehmbar. Die vorhandenen Bäume wurden erhalten und um einen zusätzlichen Standort vor dem Haus der Handwerkskammer ergänzt. Der Schnurbaum (Sophora japonica), verknüpft den Scheidemannplatz mit dem Bahnhofsvorplatz. Die mit LEDs indirekt beleuchteten, runden Baumscheiben setzen nachts einen besonderen Akzent im Belag. Die Rasenteppiche der Baumscheiben stehen im Kontrast zum schwarz-weißen Plattenmuster.
Auftraggeber ⁄ Stadt Kassel, KVG Kasseler Verkehrs-Gesellschaft
Wettbewerb ⁄ 2003, 1. Preis
Planung ⁄ 2004
Realisierung ⁄ 2005
Fläche ⁄ 3.600 m²